Die Aufgaben sind mit jedem Filmprojekt neu und anders – das macht den Job auch so spannend! Ganz allgemein kann man die Aufgaben in verschiedene Produktionsphasen einteilen:
Vorbereitung (Pre-Production)
- Lesen und Bearbeiten des Drehbuches (erste Auszüge!)
- Recherchieren von historischen und aktuellen Vorlagen (Haartrachten, Verletzungen, Unfällen und deren Folgen, Krankheits- und Genesungsverläufen)
- Aufzeigen der technischen, gestalterischen Möglichkeiten und Vorschläge zur Umsetzung des Regiekonzeptes
- Erstellen eines maskenbildnerischen Konzepts (Make-up, Frisuren, Farben,…) in Rücksprache mit der Regie und der Kostümabteilung
- Planung und Kalkulation nach vorliegender Besetzungsliste und Drehplan sowie Ermittlung des Arbeitsaufwandes (Maskenteam zusammen stellen!)
- Realisierbarkeit von maskenbildnerischen Konzepten im Gespräch mit den DarstellerInnen klären (evtl. Anfertigung von Abdrücken, Schablonen, etc.)
- Herstellung von Perücken, Bärten, Glatzen, Narben, Wunden, Zahnersatz, sowie Gesichtsplastiken, etc.
- Materialdisposition und Einkauf von Maskenmaterial
- Maskenproben, idealerweise in Verbindung mit Kostüm- und Kameraproben und im Beisein der Regie (Dokumentation!)
- Planung der Maskenzeiten (Darsteller „aufteilen“), Character-Sheets anlegen
- Maskenmobil beziehen – Arbeitsplätze einräumen
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Dreh (Production)
- Umsetzung des maskenbildnerischen Konzepts an den Darstellern
- Betreuen der Darstellerinnen im Drehverlauf
- Einlegen und Frisieren von Eigenhaar, Aufsetzen von Perücken, Ankleben von Bärten, Aufkleben von Prosthetics, Schminken von Wunden und Narben, sowie Einsetzen von falschen Zähnen, etc.
- Setbetreuung der DarstellerInnen inkl. Umbauten auf andere „looks“
- Physische Betreuung: Abschminken, Abnahme von Haarteilen und Prosthetics, Hautpflege
- Pflege, Reinigung und erneutes Auffrisieren von Haarteilen, Perücken, Bärten
- Wartung der Arbeitsmittel (Pinsel, Bürsten, Arbeitsgeräte,…)
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Nachbereitung / Projektabwicklung (Post-Production)
- Maskenmobil räumen
- Reinigung und Rücklieferung von geliehenen Perücken, Haarteilen, Bärten, etc.
- Reinigen und Ordnen der Arbeitsgeräte
- Abwicklung der Produktion: letzte Zahlungen tätigen, Materialverbrauch ermitteln, Abrechnung mit der Produktionsfirma
Generell ist zu sagen, dass die Arbeit als Film-MaskenbildnerIn prekär, unstet und nicht planbar ist! Anstellungen sind immer projektbezogen und zeitlich befristet; sehr arbeitsintensive Phasen wechseln sich mit Phasen der Arbeitslosigkeit ab. Drehs an Originalschauplätzen machen mehrwöchige/mehrmonatige Abwesenheiten vom Wohnort erforderlich. Während des Drehs variieren die Arbeitszeiten täglich und Nachtarbeit findet häufig statt. Eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist de facto nicht – oder nur unter größten Anstrengungen und hohen Kosten – gegeben.
Um mehr Einblick in die Lebensrealität von Filmschaffenden in Österreich zu bekommen lohnt ein Blick in die Studie zur sozialen Lage der Filmschaffenden.